Situationen wie der aktuelle Lockdown wegen Covid-19 schränken unsere Möglichkeiten in jede Richtung ein. Wir erfahren Grenzen für unser Verhalten, die wir nicht mitentschieden haben und deren Sinn sich uns nur teilweise erschließt, weil wir alle nicht genau vorhersagen können, ob sich die erwarteten oder erhofften Ziele auch einstellen werden.

Physische Distanz, Homeoffice, Kurzarbeit, Teleschooling, Homeschooling sind wieder angesagt.

Der Aufruf, wieder so wie im Frühling zu Hause zu bleiben, wirft Singles, Paare, Familien auf sich selbst zurück.

Wenn Menschen das Gefühl haben, in der Wohnung alleine oder mit anderen „eingesperrt“ sein zu müssen, entstehen viel schneller Gefühle wie Aggression gegen andere oder auch gegen sich selbst, depressive Verstimmungen oder bei entsprechender Neigung der Beginn einer Depression. Psychische Schwierigkeiten müssen Sie nicht alleine lösen. Organisieren Sie sich schon bei den ersten Anzeichen Hilfe. Sprechen Sie über Ihre Probleme, mit Personen Ihres Vertrauens oder mit Fachleuten aus beratenden Berufen.

Wichtig in Zeiten wie diesen:

Eine stützende Tagesstruktur aufrecht erhalten. Nicht nachgeben, auch wenn die Struktur unterlaufen werden könnte, dranbleiben! Machen Sie sich Gedanken darüber, wie Sie die Tagesstruktur an die persönlichen Bedürfnisse (der Familienmitglieder oder als Einzelperson) möglichst anpassen können, damit Sie Ihnen als hilfreiche Funktion erhalten bleiben kann.

Bewegung machen! Tägliche Fitnesseinheiten einplanen, eine bestimmte Tageszeit und eine bestimmte Zeiteinheit dafür reservieren und den Plan in die Tat umsetzen. Das Internet ist voll mit guten Anleitungen oder Sie wollen eigene einzelne Übungen zusammenstellen und durchführen. Nicht nachgeben, auch wenn es Selbstüberwindung kostet.

Inseln des Rückzugs und der persönlichen Sicherheit finden und kennzeichnen. Auch in der kleinsten Wohnung lassen sich Rückzugsorte für jeden definieren. Besonders beachten: In der Familie darauf Rücksicht nehmen, wenn sich jemand an seinem Rücksichtsort befindet. Gehen Sie achtsamer und rücksichtsvoller als sonst miteinander um. Die Pandemie hat uns alle dünnhäutiger, sensibler, empfindsamer und gleichzeitig reaktiver gemacht. Verwenden Sie Ihre Energie darauf, erst einmal bis zehn zu zählen, bevor Sie auf eine Kränkung oder Provokation reagieren. Helfen Sie sich selbst, nicht gleich zu explodieren! Starten Sie stattdessen einen langen Spaziergang an der frischen Luft. Physical Distancing einmal anders – aber für alle sinnvoll!

Überlegen Sie, was Sie gerne tun, und was Sie fröhlich macht. Wenn es derzeit möglich ist, dann tun Sie es, um Ihre Laune zu verbessern. Wenn es derzeit nicht möglich sein sollte: vielleicht gibt es Ähnliches, das sich auch jetzt realisieren lässt. Gesunde Ernährung hält den Körper in Schwung und kann positive Gefühle unterstützen. Kein Suchtmittel, kein Alkohol kann das.


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