Für Eltern ist ein Streit zwischen Kindern zunächst einmal vor allem eines: heftiger Stress. Mama oder Papa versteht meist gar nicht, wie es im Handumdrehen zu einer Konfliktsituation kommen konnte. Der Anlass ist für Erwachsene oft nicht nachvollziehbar. Und wenn Papa glaubt zu wissen, weshalb der Streit ausgebrochen ist, dann versteht er absolut nicht, wie man sich „wegen sowas“ überhaupt in die Haare kriegen kann. Kinder sehen das aber dramatisch anders.
Was bei Streit zwischen Kindern zu tun ist
Erst einmal braucht es genügend Zeit. Zwischen Tür und Angel wurde noch kein Streit, keine Meinungsverschiedenheit beigelegt.
Mama und Papa werden versuchen, herauszufinden, worum es denn überhaupt geht, wie es soweit kommen konnte, was jedes Kind dazu zu sagen hat, welche Positionen vertreten werden. Also erst einmal Zurückhaltung, Geduld, Sachlichkeit an den Tag legen. Und für niemanden Partei ergreifen, niemanden beschimpfen. Kein Zureden und kein Abreden.
Wie man den Streit zwischen Kindern auflöst
Besonders wichtig: zu Beginn werden die Gesprächsregeln festgelegt, an die wir uns halten werden:
- Wir lassen einander ausreden
- Wir sind höflich
- Wir wiederholen die Meinung des anderen mit eigenen Worte
Wir hören jedem Kind aufmerksam zu, nehmen auch die Botschaften zwischen den Zeilen wahr. Wenn möglich wiederholen wir sie mit anderen Worten. Jedes Kind soll sich gehört und verstanden fühlen. Kinder lernen am meisten, wenn sie beobachten können, wie Erwachsene die Konfliktsituation meistern.
Wenn alle Streitbeteiligten ihren Standpunkt geäußert haben, geht es an die Suche nach Lösungen. Ideen dazu können zuerst einmal von den Kindern und falls nötig auch von den Erwachsenen geäußert werden. Die Vorschläge werden diskutiert. Sind sie praxistauglich? Sind alle damit zufrieden? Dann wird jene Lösung vereinbart, für die sich die Kinder entscheiden konnten.
Es kann sein, dass sich die vereinbarte Lösung im Alltag nicht bewährt – dann heißt es: zurück an den Start!