Warum aktive Aufmerksamkeit für Kinder so wichtig ist

Schon aufgefallen? Täglich werden sie mehr: Eltern, die ihre volle Aufmerksamkeit ihrem Mobiltelefon schenken. Und nicht merken, wie ihr Kleinkind ihre Zuwendung sucht.

Nichts ist entwicklungspsychologisch wertvoller für Kinder als die gemeinsame Zeit mit den Eltern. Leider ist die Verführung, sich mit dem Mobiltelefon zu beschäftigen oft zu groß. So gibt es immer mehr Kinder, die sich daran gewöhnt haben, dass ihre Mütter und Väter sich die meiste gemeinsame Zeit aufs Smartphone konzentrieren.

„Schau mal, Papa!“ – Wie Kinder Aufmerksamkeit suchen

Der Effekt: wenn Kinder stumm um Zuwendung ihrer Eltern bitten, fällt dies nicht weiter auf. So müssen sie versuchen, Blickkontakt aufzunehmen und die Aufmerksamkeit der Erwachsenen zu erlangen. Funkioniert das nicht, dann  quengeln sie. Das führt wiederum oft dazu, dass sie mit raschen Ablenkungsmaßnahmen ruhig gestellt werden. Nur wenn ihnen die Geduld ausgeht und sie lauthals schreien, konzentriert sich kurz alles auf sie. So haben Kinder gelernt, sich auf negative Art die Aufmerksamkeit ihrer Mutter oder ihres Vaters zu erobern.

Aufmerksamkeit

Die Reaktion der Eltern ist oft, dem Geschrei ein Ende zu bieten. So wird Ablenkung angeboten. Diese kann verschiedene Formen der Beschwichtigung annehmen: Spielzeug, Essen, Getränke. Und letztendlich auch das Smartphone selbst. Sollte auch das nicht den gewünschten Erfolg bringen, ist man als junges Elternpaar oft dazu geneigt, den Lärm schlichtweg zu ignorieren. Auch wenn die Umgebung darunter leidet.

Aufmerksamkeit schafft Vertrauen

Aab dem Zeitpunkt seiner Geburt ist ein Baby optimal für den Kontakt zu seiner Familie ausgestattet. Es will angesehen, berührt und angesprochen werden. Es will wahrgenommen werden. Ein Baby ist darauf eingestellt und vor allem auch darauf angewiesen, dass die Erwachsenen seine Gefühle erraten und benennen.

Eltern sollten positive Emotionen des Kindes bemerken und mit ihm darüber sprechen. Ebenso sollten sie rechtzeitig negative Gefühle bemerken und benennen. Anfangs kann das Kind seine Bedürfnisse noch nicht selbst erfüllen. Bedürfnisse wie Aufmerksamkeit, Langeweile, Müdigkeit, Hunger, Durst. Hier müssen Eltern dem Kind notwendige Unterstützung bieten.  Und vor allem mit ihm darüber sprechen. Die Sprache von Mutter und Vater ist neben den Berührungen, dem Gehaltenwerden und der Zuverlässigkeit der Eltern eine wichtige Voraussetzung für Geborgenheit. Eine gute Beziehung zwischen Eltern und Kind lässt das Kind darauf vertrauen, dass sich Mutter oder Vater ihm sobald wie möglich zuwenden, wenn es sie braucht. Dieses Gefühl, sich von den Eltern verstanden und sich bei ihnen zuverlässig geborgen zu fühlen, ist für Kinder absolut notwendig. So können sie später neugierig, selbstbewusst und mutig die Umwelt entdecken, erforschen und aus ihr lernen.

Update: Peter Huber von der PRESSE hat kürzlich einen sehr guten Artikel zum selben Thema veröffentlicht.

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Kategorien: ErziehungFamilie

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